„Die szenische Aufführung des Essener Osterspiels mit Solisten und der Vox Werdensis in der Johanniskirche glich einem Meilenstein der Europäischen Tage der Kirchenmusik überhaupt … Die Damen und Herren sangen eine lebendige Gregorianik, wunderbar durchgestaltet … man muß das Ganze als gelungenes Gesamtkunstwerk bezeichnen – ein mit großer Dankbarkeit und spät einsetzendem Applaus aufgenommener Abend.“
Peter Skobovsky in der „Rems-Zeitung“ über eine Aufführung des „Essener Osterspiels“ im Rahmen des „Festivals Europäische Kirchenmusik“, Schwäbisch Gmünd 2015
„Die männlich markanten, traumhaft intonationssicheren, auf Raum und Wort ausgerichteten Männerstimmen geleiteten in der Kreuzkirche in Herne durch einen idealtypischen liturgischen Tag zu Ehren des heiligen Liudger: hochmittelalterliche geistliche Musik aus der Abtei Werden, bei der ein Einfluss der heiligen Hildegard von Bingen nicht ausgeschlossen werden kann. Das Konzert zeigte, was auch in einem gut erforschten Bereich noch an Fortschritt möglich ist: Instrumente wie Glockenspiel, Drehleier, Traversflöte und die lautenähnliche Quinterne gehören – wie mittelalterliche Abbildungen nahelegen – zur Aufführung des einst rein vokal angenommenen Chorals. Mit dem Abschlusshymnus (`Confessor o dignissime´) stellte Klöckner das Experiment einer metrisch gebundenen Interpretation vor, wie er sie aus zeitgenössischen Quellen als wahrscheinlich erschlossen hat: Der zeitlos getragene Choralgesang gewinnt plötzlich rhythmischen Schwung und eine `weltliche´ Artikulation. So folgt die Musik vertieften Einblicken in die mittelalterliche Theologie, die so weltabgewandt und zeitenthoben, wie sie einst verklärt wurde, eben nicht gewesen ist.“
Werner Häußner in den „Revierpassagen“ über das Konzert „Confessor o dignissime“ im Rahmen der „Tage für Alten Musik“ Herne 2015
„Im Rahmen des Festivals Alte Musik gibt es nur wenige Konzerte, die eine so vollkommene Symbiose mit dem Konzertort eingehen wie die `Gregorianische Nacht´. Erneut ausverkauft verband das Konzert die Klosterbasilika Knechtsteden aus dem 9. Jahrhundert mit Musik, die um diese Zeit oder in ihrer Tradition entstanden ist. … Dass dieses überragende Ensemble erstmals in Knechtsteden war, liegt auch an der jungen Geschichte. Erst 2010 von seinem Leiter an der Essener Folkwang-Universität der Künste gegründet, machte VOX WERDENSIS im gleichen Jahr zur Wiedereröffnung der Ludgerus-Basilika in Werden auf sich aufmerksam. … In den wenigen Jahren hat sich das Ensemble in der internationalen Szene des gregorianischen Chorals und der Musik des Mittelalters fest etabliert. In Knechtsteden luden acht Studierende oder Ehemalige in überragend homogener Disziplin die Zuhörer zur innehaltenden Kontemplation ein. … Olivier Messiaen sagte einmal: `Das Herrliche an der Gregorianik sind ihre Neumen.´ Wenn `Climacus´ und `Torculus´ so authentisch gesungen werden wie von VOX WERDENSIS hat er uneingeschränkt Recht.“
„Rheinischen Post“ über ein Konzert im Rahmen des „Festivals Alte Musik“ Knechtsteden 2014.
„Gregorianik und romanische Basilika – das passt zusammen wie kein anderes Programm. Ungebrochen ist auch der Besucherandrang. Erneut war das Essener Ensemble `Vox Werdensis´ unter Leitung von Stefan Klöckner in Knechtsteden. Im neuen Programm Lost in spes erklangen ein- und mehrstimmige Gesänge aus dem mittelalterlichen Repertoire der Schule von Notre Dame de Paris sowie gregorianische Gesänge und mittelalterliche Instrumentalmusik. Im Mittelpunkt stand die Hoffnung, um die in Motetten, Responsorien und Antiphonen gerungen wurde und deren glückliches Ende die Auferstehung zu Ostern ist. Die neunköpfige Schola mit Klöckner, der als Professor für Gregorianik das entsprechende Institut an der Essener Folkwang Universität der Künste leitet, schuf in Sologesängen und Chor ein rhythmisch authentisches Bild der mittelalterlichen Gesänge. Erstaunlich: Die Soli waren von sehr individueller Klangfarbe, im Tutti aber herrschte bestechende Homogenität. Dominik Schneider improvisierte auf seinen selbstgebauten Renaissanceflöten mit ihrem wunderbar offenen Klang dazu oder bereitete die gregorianischen Werke mit Quinterne (mittelalterliche Gitarre) oder einer kleinen Orgel einfühlsam vor. Zur einzigartigen Stimmung in der Basilika trug eine gelungene Lichtinstallation von “robinoneart” bei, die zu den Gesängen gedämpfte Illustrationen schuf. Als zum Schluss die großen Fenster im Ostchor hinter dem Hauptaltar von außen angestrahlt wurden, war die Erlösung auch in der Musik die Vollendung aller Hoffnung.“
„Rheinische Post“ (23.9.2016) über ein Konzert im Rahmen des „Festivals Alte Musik“, Knechtsteden 2016
„Auch in einer romanischen Basilika wie der von Kloster Knechtsteden verfehlt die faszinierende Musik der sogenannten Notre-Dame-Schule ihre Wirkung nicht. Das haben Stefan Klöckner und sein Ensemble Vox Werdensis beim diesjährigen Festival Alte Musik Knechtsteden eindrucksvoll bewiesen.“
Helga Heyder-Späth, „Deutschlandfunk“ (14.11.2016)
„Gregorianische Gesänge von absoluter Spitzenklasse …. Was von diesen neun Sängern und den beiden uralten Vorbildern nachgebauten Instrumenten erklang, lässt sich zweifellos als eine der Säulen europäischer Kultur bezeichnen. Die Reinheit ihrer Stimmen kam eindrucksvoll über, ihre Akzentuierung war auffallend präzise.“
„Rheinische Post“ (19.9.2017)
„In der nahezu voll besetzten St. Johannes Kirche erlebte das Publikum am Sonntag ein großes Konzert zum 25-jährigen Bestehen der Konzertreihe Pro Musica Bislich. Das Ensemble Vox Werdensis war die richtige Wahl für diese Feier. … Es war ein großes Konzert. Nur so direkt kann die musikalische Feier des Glaubens an die stetige Erneuerung der Welt mitgeteilt werden. Denn zu diesem kollektiven Erlebnis wandelte sich das Festkonzert zum 25-jährigen Bestehen der Konzertreihe der dörflichen Initiative Pro Musica Bislich am Sonntag in der Bislicher St. Johannes-Kirche. Noch nie habe ich erlebt, dass zum Schluss nach dem nötigen Atemholen alle Hörer sofort aufspringen zum stehenden Applaus. Das Ensemble Vox Werdensis – es ist die Stimme der Abtei Werden – wurde 2009 von Professor Dr. Stefan Klöckner … neu ins Leben gerufen … . Eine bessere Wahl für die Feier konnte Pro Musica nicht treffen. Alles stimmte. … Menschliches Tun wurde Kunst. Das war auch eine Botschaft. Hier erfahrbar in Gregorianischen Gesängen nach der Reform im 11./12. Jahrhundert. Vornehmlich die schlichte eindrückliche Einstimmigkeit im hohen Ton der unbedingten Hinwendung zur ewigen Erneuerung bestimmte den Klang, wurde deutlich in Versen von Philippus Cancelarius, in Ausschnitten aus der Jacobus-Liturgie des Codex Calixitinus und mit dem abschließenden Prozessionshymnus „Dum pater familias“, als ein Glockenspiel den zügigen Wanderrhythmus akzentuierte. Sechs junge Sänger mit hervorragend ausgebildeten Stimmen (Stefan Kaminski, Patrick Kampf, Nicos Konstantelias, Robin Liebwerth, Stefan Oberle, Lukas Piel), neben ihnen bei einem Glockenspiel ihr unaufdringlich dirigierender Leiter Stefan Klöckner, ihm gegenüber der Instrumentalist Dominik Schneider, agierten mit Hingabe. Besonderheiten: der warme Ton der schlichten hölzernen Querflöte, die Keckheit der kleinen Flöte, die mitreißende Quirligkeit der Quinterne, einer Vorläuferin der Mandoline. Natürlich, weil der Spieler weitgehend improvisierte, denn als Neumen, die nur die Tonhöhe bezeichnen, sind die Melodien überliefert. Entrückend das Kyrie. Das Ensemble dankte den Hörern mit einem Lied zu Ehren des heiligen Liudger, des ersten Bischofs von Münster. …“
Hanne Buschmann, Rheinische Post (07.11.2017)